Durch den Althing, eine gesetzgebende Versammlung, wurde aus Angst vor Tierseuchen im Jahr 930 ein Importverbot für lebende Tiere beschlossen, das für Pferde bis heute gilt. Die heutige Rasse Islandpferd entwickelte sich aus der damals vorhandenen, gemischten Population nordischer Pony- und mitteleuropäischer Pferderassen.
Isländische Bauern züchten bis heute hauptsächlich Pferde und Schafe. Auch die Pferde dienten von je her der Fleischgewinnung - Pferdefleisch hat in Island einen ähnlichen Stellenwert wie hierzulande Rindfleisch. Nur etwa 40 Prozent der gezüchteten Pferde werden in der Zucht oder als Reitpferde eingesetzt. Während es im grasreichen Südland von Island von je her regelrechte Fleischpferdezuchten gab und gibt, haben sich die Bauern in anderen Regionen auf die Zucht von Reitpferden spezialisiert, wobei hart selektiert wird. Vor allem im Norden Islands wird mehr wert auf den Reitsport gelegt. Die Pferde aus dieser Region sind auch viel schmaler und eleganter gezüchtet als die etwas derberen aus dem Süden.
Bis etwa 1926 wurden Islandpferde in Island als Reit- und Lasttiere benötigt, weil es noch kein Straßennetz gab. Dieser Leistung gedachten die Isländer, als sie in Reykjavik ihrem Lastpferd ein Denkmal setzten. Die isländische Pferdezucht erlebte anschließend einen Niedergang, der durch die Wiederentdeckung des Islandpferdes in den 60er Jahren in Deutschland ein Ende fand. Erst dann entwickelte sich die Priorität der Zucht und Reiterei hin zu dem Gangpferd, das wir heute kennen. 1967 wurde der Bundesverband IPZV e.V. gegründet. Bekannte deutsche Reiter wie Walter Feldmann und Hans Georg Gundlach entwickelten aus den Grundlagen der Dressurreiterei das Gangreiten und trugen das Wissen darum auch nach Island zurück.
Heute ist Deutschland nach Island das größte Zucht- und Exportland für Islandpferde
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