Zucht und Haltung
Zuchtverbände
Offiziell ist der IPZV E.V. Zuchtverband für Islandpferde. Der Verband führt Zuchtprüfungen nach FEIF-Reglement für Islandpferde durch, deren Ergebnisse von den Landeszuchtverbänden und dem Zuchtverband für Deutsche Pferde anerkannt werden. Der IPZV e.V. ist jedoch nicht berechtigt, Eigentumsurkunden auszustellen. In Deutschland geborene Isländer tragen daher die jeweiligen Brände ihrer Landeszuchtverbände bzw. des Zuchtverbandes für Deutsche Pferde.
Weblink: www.ipzv.de
Zucht, Aufzucht und Haltung
Die Deckzeit beginnt in Deutschland üblicherweise am 1. Juni, damit die Fohlen nach elfmonatiger Tragzeit im Mai und damit auf der Weide geboren werden können. Ein bis zwei Tage vor Beginn der Deckzeit wird die Stutenherde zusammengestellt, um Rangordnungskämpfe während der Deckperiode zu vermeiden. In dieser Zeit steht der Islandhengst mit den Stuten im Herdenverband (Natursprung). In die Deckperiode von sechs Wochen fallen mit drei Wochen Abstand jeweils zwei Rosseperioden der Stuten, die mit 90-prozentiger Sicherheit bedeckt werden, ein Wert der von anderen Bedeckungsmethoden unerreicht ist. Hengste decken normalerweise über zwei Perioden (zweimal sechs Wochen) bis zu 30 Stuten.
Elf Monate später wird das Islandfohlen in seiner Mutterstutenherde ohne menschliche Unterstützung geboren und bleibt bis Anfang Dezember in dieser Herde, anschließend wird es von der Mutterstute getrennt (abgesetzt) und mit gleichaltrigen Fohlen aufgezogen. Am Ende des ersten Winters erfolgt die Trennung der Jährlinge nach Geschlechtern. Junghengste werden zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr kastriert.
Islandpferde leben traditionell robust in Herdenauslaufhaltung, d.h. sie werden nach Möglichkeit ganzjährig im Freien gehalten. In großen Reitpferdebeständen werden Wallache und Stuten getrennt, um Verletzungen zu vermeiden.
Im Winter hält man Reitpferde für gewöhnlich in der Nähe des Stalles in befestigten Ausläufen mit Witterungsschutz. Ein Dach oder Stallplatz sollte für gerittene Pferde zur Verfügung stehen, eindecken eines nassgeschwitzen Reitpferdes im Winter ist üblich und notwendig.
Gesundheit
Islandpferde sind grundsätzlich physisch und psychisch stark und gesund. Es können jedoch Probleme mit dem sog. Sommerekzem und Spat auftreten.
Als Sommerekzem wird eine Allergie gegen den Speichel einer Gnitzenart (Culicoides sp.) bezeichnet, der bei den betroffenen Pferden zu starkem Juckreiz führt. Pferde die aus Island importiert wurden leiden durch die Umstellung ihres Immunsystems zu einem sehr hohen Prozentsatz darunter. Inzwischen werden deshalb kaum noch Islandpferde importiert.
Spat ist eine Enzündung kleiner Knochen im Sprunggelenk, die günstigenfalls zur Verknöcherung derselben führt und bei Ponyrassen vermehrt auftritt. Während des entzündlichen Prozesses gehen erkrankte Pferde mehr oder weniger lahm. Nach dem Abschluss des Verknöcherungsprozesses wird meist eine gewisse Steifigkeit der Hinterhand beobachtet. Isländische Wissenschaftler erkannten die Erblichkeit von Spat und empfehlen, sich züchterisch hieran zu orientieren. Neu: ab 2006 müssen auch in Deutschland alle Hengste (5+6-jährige), die erstmals eine FIZO-Materialprüfung ablegen, eine Spatuntersuchung vorweisen.